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kunststoff.

by nils (niemand)

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1.
aschenbecher 04:04
du schaust die wand an mit 'nem blick der was anderes wohl töten würde und vertraust darauf dass sie hält. es sieht aus als ob du was lesen würdest was dran steht und genau genommen tut's das auch. denn sie hat mitgeschrieben bei all dem gerede. sie ist zeuge geworden von all euren so unterschiedlichen worten - mal hoffnungsvoll duftend wie die haut eines neugeborenen und mal hässlich und stinkend verpesteten sie die luft - so wie brennende aschenbecher am hauptbahnhof. das schweigen füllt diesen raum bis in den letzten winkel aus denn die frage brennt so sehr. und jetzt fällt es dir schwer deinem eigenen wort zu vertrauen denn was mal so wahr war wird zur lüge hinterher. und dir ist übel geworden von all diesen worten die du geschluckt hast bei dem versuch dass ihr irgendwie heile hier rausgeht. die luft ist gespannt und wartet auf eine antwort die nach wie vor aussteht und all die kleinigkeiten sind plötzlich so groß und riechen wie brennende aschenbecher am hauptbahnhof. und ich seh brennende aschenbecher, sprechende wände - ich seh kein ende und ich hör lange schon nichts mehr aber ich seh dich am hauptbahnhof und ich seh brennende aschenbecher überall in meinem kopf.
2.
herbst 05:05
ich mag es wie der regen leise fällt und an mein fenster klopft. könnt stundenlang so sitzen und ihm zuhören. ich mag es wie der wind vor meinem fenster mit den blättern tanzt und mir gefällt wie er sich mir entgegenstellt wenn ich zum fluss geh. ich mag es wie das licht hier weder hell noch richtig dunkel ist. ich mag es wie sich alles verändert. ich mag es sehr wie plötzlich alles hier seltsam nach aufbruch riecht - ich mag es wie die sonne abends alles rot entzündet. und ich mag es wenn du lachst, wenn was dich quält auf deinen lippen kollabiert. du regungslos am boden, über dir der fernseher ohne ton und hinter dir der stapel deiner sorgen. die sonne sie geht auf und sie geht unter und darunter da liegst du - heute noch ein bier, der rest dann morgen. du sagst "die perspektive die ich hab sieht für mich sehr aus wie ne wand - und darum seh ich keinen grund zu rennen" du sagst du magst den herbst dafür wie er das was du fühlst repräsentiert und du magst uns auf dem weg ins ende. und ich mag es wenn du lachst, wenn diese welt auf deinen lippen kollabiert. doch ich mag es nicht wie dein gesicht seit wochen jetzt dieselbe sprache spricht - es ist nicht gemacht dafür so auszusehen als würdest du explodieren oder einfach still und leise untergehen oder zerfallen. und die unbeständigkeit die wird sich für dich nicht ändern - ich hab angst davor - genau wie du - wie das hier wohl endet und "manchmal" sagst du "packt mich das gefühl als wäre herbst in allem was ist." ja, es ist herbst in allem was ist. und du weißt ich bin nicht gut darin optimismus zu predigen und du weißt wie schwer es mir fällt an was zu glauben. doch ich werd alles tun um dich umzustimmen - verkauf mein herz dafür dich zurückzubringen und ich schwöre dir ich werde nicht aufhören - ehrenwort, ich werd nicht eher aufhören - hand drauf - ich geb nicht auf! ich hör nicht auf zu singen bis du wieder lachst. denn ich mag es wenn du lachst. doch es ist herbst in allem was ist.
3.
gymnastik 04:07
ein durchgestrichenes ortsschild sagt "willkommen auf dem heimweg" doch zwei durchzechte nächte sagen auch "komm schon, bleib hier!" was ich muss und was ich möchte macht spagat und ich hasse gymnastik - ich dachte gerade ich wäre glücklich - eigenartig dass immer dann sowas passiert... das hat mir gerade noch gefehlt ey, nicht jetzt! das kann doch nicht sein! was mir gerade noch fehlt ist mich jetzt wieder - schon wieder alles zu verlieren! und so flehe ich "take me home - i'm leaving!" ich trag ein neues armband und ich fahr seufzend ubahn durch die stadt in der bis gerade noch meine zukunft fett und faul und so selbstverständlich vor mir lag... vorm fenster immer noch regen und vor meiner tür nach wie vor keine spur von dir. das hat mir gerade noch gefehlt, ey, nicht jetzt! das kann doch nicht sein! was mir gerade noch fehlt ist mich jetzt, mich jetzt wieder - schon wieder alles zu verlieren! und so flehe ich "take me home i'm leaving!" ich grab mir ein loch und steck meinen kopf hinein - versteck mich im bett, roll mich in die decken ein - ich will nichts mehr sehen - ich will nichts mehr hören, ich will nichts mehr denken. komm kopf, sei doch einfach mal still - halt doch einfach mal dein vorlautes maul! but i guess there is nothing i can do except for leaving her for you.
4.
kunststoff 04:23
geht's dir besser wenn du schreist? wenn du die kraft die dir noch bleibt in einem atemzug zusammennimmst und in einem schwall herausbrüllst - wenn ja dann schrei mich an. schrei so laut du kannst! diese tage sind auch so wirklich schwer genug und wir müssen nicht so tun als wären wir zufrieden - als wäre das mit dem lieben alles so unkompliziert wie der fernseher uns diktiert - dann das, das sind nicht wir. und ihre ganzen illusionen - ich scheiß darauf! die sind aus plastik. dieser scheiß konsumrausch ist nur aus plastik. seit wann entscheiden die was uns am herzen liegt? also ich lieg hier bei dir. geht's dir besser wenn du schweigst? wenn du all das was dir noch bleibt zu einem bündel glück zusammenschnürst und ganz tief in dir einschließt? wenn ja, dann schweig mich an. doch bleib hier so lang du kannst! ist denn fortschritt echt so toll? lass sie doch hinrennen wo sie wollen! für uns gibt's da nichts zu holen. nein, mir geht das hier zu schnell! was, wenn ich gar nicht will was ihr mir so versprecht?! das ist doch alles gar nicht echt! und was glaubt ihr gibt euch das recht?! und ihre ganzen konventionen - ich scheiß darauf! die sind aus plastik! dieser scheiß konsumrausch ist nur aus plastik. seit wann entscheiden die was uns am herzen liegt? also ich lieg hier bei dir. und was noch übrig bleibt ist kunststoff. sing sie noch einmal denn es war die schönste melodie. was uns noch übrig bleibt ist kunststoff. doch glaub mir: schöner war es nie! denn die liebe ist echt und die lieder sind echt, die gedanken sind frei und da bleibt es auch bei und ich weiß nicht so recht - vielleicht bin auch ich echt?! vielleicht du, vielleicht er, vielleicht sie. doch eins sicherlich nicht, eins gehört nicht dazu, ja eins sicherlich nicht und das weiß ich genau - ja, eins sicherlich nicht und das tat es noch nie und zwar eure kranken phantasien! ich scheiß so drauf. die sind aus plastik! tagein, tagaus - alles aus plastik! und darum schreib ich dir "hey, bitte bleib bei mir!" denn ich bin hier nur wegen dir.
5.
wenn mein schlaf den kampf gegen den wecker verliert und ich aufwach bin ich noch seltsam irritert weil meine träume längst zwar weg sind doch es bleibt so ein gefühl als ob gerade eben noch was da war was fehlt. ich schlaf alleine ein und wach genauso wieder auf doch das macht nichts - ich hab die wärme nie gebraucht und diese leere störte mich vielleicht noch in der ersten nacht aber jetzt streck ich mich aus und hab ewig nicht an dich gedacht. nur ich hör noch dein herz schlagen neben mir dachte ich mir gerade als die uhr mit ihrem nervigen geticke mich daran hindert klar zu denken daran was mir wohl so fehlt... ich weiß es nicht. unvollständig. ich weiß es nicht. ich zieh mir schuhe an und geh mal endlich wieder raus - die stadt begrüßt mich und sieht heut wirklich prächtig aus und so schweb ich durch sie durch mit alten liedern auf den ohren und plötzlich packt mich das gefühl als hätte ich irgendwas verloren... und wenn vollkommenheit nur im schlaf existiert leg ich mich hin und morgens denk ich mir: bitte bitte bitte bitte bitte bitte bitte bitte weck mich noch nicht auf! mir ist bewusst dass ich nur träum, mama - 5 minuten noch, bitte! ich dachte früher mal ich wäre im denken gar nicht schlecht - was für ein irrtum - meine unentschlossenheit tötet mich - automatismen die sich drehen - ich hör mit einem ohr nur zu. das mit dem denken klappt nicht richtig - aber im zweifeln bin ich gut! ich schüttel meinen kopf und schüttel all die sorgen ab - genieß die freiheit nach der ich immer so laut gerufen hab und überall wo meine augen hinschauen lacht mich etwas an - ich hätt nicht gedacht dass ich überhaupt so glücklich sein kann... und es riecht wie deine haare überall wo meine nase luft einzieht. und wie soll ich denn klar denken - ey, wie soll ich denn merken was es ist was mir so fehlt?! wie soll ich mich konzentrieren? wie soll ich das interpretieren? dass ich nicht mehr richtig denken kann - dass ich nicht mehr "jetzt" sag sondern "irgendwann" - dass ich nirgendwo allein sein kann und dass du all meine gedanken aufsaugst wie ein schwamm...
6.
der befund 04:03
"ey jonas was ist los bei dir?`lass uns mal wieder wegfahren! nächsten sommer irgendwohin wo es noch sowas wie sommer gibt - hier war ja nicht viel los dies jahr. und ey jonas was ist los mit dir? fehlen dir die worte? du bist so still seit ein paar tagen - ziehst dich immer mehr zurück - wenn das so weitergeht mein freund bist du schon bald gar nicht mehr da!" gott - wenn der wüsste was er da sagt... ein kopfsprung in den fettnapf - von wegen planen! ey jonas diese nacht bei dir die werd ich nie vergessen. wir haben getrunken und geraucht als gäbe es kein morgen mehr danach - hast du dir das dabei gedacht? ich hab von belanglosem erzählt - du hast es still ertragen und gewartet bis meine zunge endlich der schwerkraft erlag und dann hast du mich gefragt - ob ich nicht bitte mitkommen mag?! na klar, na klar! und der typ im kittel - man ich schwör ey - seine lippen haben gezittert als er sagte "ey jonas, setz dich besser hin für das was ich dir sagen will... - was ich dir sagen muss! da ist was, was da nicht hingehört..." hat er gemurmelt und schon da hab ich dann weggehört - es gibt dinge, die man nicht aussprechen muss! du hast's gewusst - aber jonas, sag mir - wie sagst du's ihr? wie sagst du's ihr? ey jonas, scheiße man - wie sagst du's ihr? sie hat ein recht drauf es zu wissen oder nicht?! sagst du's ihr ins gesicht oder tust du bis zum schluss als hättest du von nichts gewusst?! du sagst "wo ist jetzt oben wenn ich untergeh?!" das ist jetzt 3 jahre her und jonas - ich schreib dir noch immer - manchmal wenn ich glaub dich könnt etwas wohlmöglich interessieren - eine sms ins nichts. doch besser als vergessn.
7.
in ordnung 04:21
abgebrannte kerzen hängen trostlos über schmutzigem geschirr. kalter rauch erzählt noch von den menschen aber keiner ist mehr hier. das telefon schreit laut und weckt dich auf aber du bist heut nicht da. am anderen ende wartet wer darauf dass du abhebst und ihm sagst, dass mir dir alles in ordnung ist. alles ok. doch wenn wer fragt, wenn wer fragt spielst du eh immer das gleiche band mit floskeln ab. du sagst "es geht mir gut!" splitternackte äste hängen traurig über ihrer blätterpracht. splitternackt bist du heut wieder neben jemand fremdem aufgewacht. die arbeit fällt heut aus für dich - das tut sie ziemlich oft in letzter zeit... noch schlimmer als die lethargie des alltags ist nur die angst allein zu sein. und so glaubst du lieber nicht dass sich irgendwas verändert. nein, du sagst du wirst zwar gerne überrascht doch nicht enttäuscht und dann sagst du dass alles in ordnung ist. alles ok. "alles in ordnung bei mir! nur wenn wer fragt, wenn wer fragt dann bin ich in gedanken weil ich's dort lieber mag. denn dieser tag, dieser tag - der nimmt und nimmt kein ende und ich nehme was ich finde! und wenn wer fragt - wenn wer fragt: ich bin in gedanken! ich bin in gedanken! und da bleib ich auch so lange sich hier draußen um uns rum nicht was tut! würd ich erwarten dass sich morgen früh was ändert ja dann wäre alles gut - aber nicht so!" einen schritt vor, 2 zurück, 3 nach links komm fall nicht um - zieh deine tanzschuhe an! für die endlose suche nach abwechslung, ablenkung davon immer nur zu suchen. einen schritt vor, 2 zurück, drei nach links und irgendwie kommen wir schon irgendwo an. zwar glaub ich ja nicht mehr dass ich sehr viel aussicht hab darauf - aber das nehm ich in kauf!
8.
midas 04:33
wenn man dich fragte was dir fehlt fiel dir nicht ein - das fiel mir auf. du warst die königin des dorfs - könig midas rechte hand. wenn es was gibt was du nicht kannst dann will ich's sein hab ich gedacht - macht keinen sinn hab ich gemerkt - ich hab mir dich nicht zugetraut. wie kann die welt mit dir davor denn bloß so wunderbar aussehen? aus deinen augen lacht die traurigkeit - zwischen schönheit, braun und grün. ich dacht echt dass es mich zerreißt - hab so gehofft, dass du mich siehst - hab mich so lächerlich gemacht - du warst alles was es gibt. und ich hab gewartet was geschieht und während ich so dasaß, schweigend und gelähmt, wurdest du wie sand in meiner hand dann vom winde verweht. dass dich die zeit von hier vertreibt war selbstverständlich abzusehen und trotzdem hab ich so gehofft dass wir vielleicht gemeinsam gehen. ich träum von dir in belgrad, rom, paris, berlin und amsterdam - wo immer du am morgen aufwachst: ich sitz hier und denk daran, dass irgendwo auf dieser welt der regen glück hat und auf deine haare fällt und dass irgendwo weit weg von hier vielleicht auch dir etwas fehlt. es gibt drei wege aus dem kopf: durch worte, kunst und die musik. wenn du nicht sprichst bleibst du beisammen - doch ich bin undicht wie ein sieb. denn ich sing immer von dir. den ganzen tag sing ich von dir. ja ich sing immer! und ich male bilder von dir - schreib deinen namen an alle wände dieser gottverdammten stadt! meine geduld ist am ende! und ich schwöre dir: morgen sattel ich mein pferd und reite los! was sind schon 700 kilometer auf dem weg zu dir?!

about

alle lieder geschrieben, gespielt und aufgenommen von nils (niemand). unterstütung durch tasteninstrumente durch focko funk, gitarre in lied 7: micha m.
gemastert in den safeandsound-mastering-studios: www.masteringmastering.co.uk/onlinemasteringservices.html

credits

released August 15, 2013

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(niemand) Hamburg, Germany

nils (niemand) is a german singer/songwriter/lo-fi/indie musician.

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